Feldgottesdienst zum Abschied von Pater Nordkamp

Rott (her).  Begleitet von festlichen Klängen der Musikgruppen sowie Worten des Dankes – aber auch der Wehmut – nahm am Sonntag die Gemeinde Rott Abschied von ihrem Seelsorger Pater Bernhard Nordkamp. Doch genauso bewegt zeigte sich der Geistliche, der zusammen mit vier Konzelebranten am Fuße des Kalvarienberges einen Feldgottesdienst feierte.

Unter Hinweis auf seine schriftlichen Aus­führungen imneuen Pfarrbrief „Wo bleibt mit Herz – ein Wort zum Abschied“ fügte Pater Nordkamp hinzu: „Und was mache ich nun mit meinem Herzen, wenn ich nach Maria Engelport gehe? Sie werden verstehen, dass ich es mitnehmen möchte, damit ich auch dort meinen Mitbrüdern und den  vielen Gästen herzlich begegnen kann. Ein herzloser Oberer wäre ja ein Unglück für Maria Engelport.“

Doch etwas Trauer offenbarte danach die Ansprache des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Konrad Erhard, ebenso wie die von Bürgermeister Quirin Krötz: „Dies sind Stunden von Wehmut und Traurigkeit“, sagte Erhard. Doch diese müssten überlagert werden von Dankbarkeit. „Dankbarkeit für eine gute, segensreiche Zeit“.

Mit Blick auf das große farbige Blumenherz vor dem Altar bestätigte Erhard dem scheidenden Seelenhirten: „Es soll unser Herz symbolisieren, mit dem wir an Ihnen hängen. Es könnte aber auch Ihr weites Herz für uns darstellen. Denn Sie sind ein Pfarrer mit Herz.“

Dankbar zeigte sich auch Bürgermeister Krötz, als er im Rückblick auf das seelsorgerische Wirken Nordkamps hinwies: „Der liebe Gott meinte es gut mit uns. Er schickte uns den richtigen Mann zur richtigen Zeit.“ Seelsorgerisch wie auch menschlich sei die Abberufung von Pater Nordkamp aus Rott ein herber Verlust“.

„Ich nehme herrliche Erinnerungen mit an eine Pfarrei, in der es schön, ja sogar leicht war, Pfarrer zu sein“, bescheinigte Nordkamp den zahlreichen Gläubigen – unter ihnen die Rotter Musikgruppen, Vereine sowie die Vertreter der kirchlichen wie auch politischen Gemeinde und Schule. „Aber das Leben geht weiter – nicht nur für mich, auch für Sie, für die Pfarrei Heilige Familie.“

Dem Feldgottesdienst war ein großer Kirchenzug mit der Blaskapelle sowie den. Vereinen samt Fahnenabordnungen sowievielen Bürgern und Gästen von der Pfarrkirche zum Kalvarienbergvorausgegangen. Nach dem gemeinsamen Rückweg feierten die Rotter ihr traditionelles Familienpfarrfest mit dem Auftritt der Blaskapelle sowie der Trachtenjugend, aber auch mit Spielen und einem Luftballon-Wettbewerb.

Lansberger Tagblatt

„Der richtige Mann zur richtigen Zeit“


Bernhard Nordkamp: Abschied für einen Geistlichen, der begeistern kann

Rott (em) – Einen großen Bahnhof bereiteten die Rotter ihrem Pater Bernhard Nordkamp zum Abschied. Rund 1000 Gläubige aus Rott und Umgebung versammelten sich am Kalvarienberg und feierten mit dem Seelsorger einen Feldgottesdienst und ein Pfarrfest am Dorfplatz.

Die Fahnenabordnungen aller Orts-vereine, Blaskapelle,Trachtler, Schützen und sogar die Fußballbuben marschierten mit zum Kalvarienberg, an dessen Fuße der große Abschiedsgottesdienst stattfinden sollte. Unter einigen Mitzelebranten, darunter der gebürtige Rotter Pfarrer Klaus Puff sowie der Apfeldorfer Pfarrer Konrad Albrecht, hielt Pater Bernhard Nordkamp selbst eine sehr herzliche Abschiedspredigt. „Wo bleibt mein Herz?“, fragte er rhetorisch in die Schar der Gläubigen und bat um Verständnis, „wenn ich es mit nach Maria Engelport nehmen möchte.“

Der Geistliche, der zur Leitung eines Ordensklosters berufen wurde, sah den Abschied auch ganz nüchtern als Austausch von zwei Priestern und bat die Rotter, den neuen Pfarrer Pater Johann Wojcik ebenso herzlich aufzunehmen, wie einst ihn selbst.

Nicht nehmen ließen es sich die vielen Singgemeinschaften der Rotter Pfarrgemeinde, diesen festlichen Gottesdienst zu umrahmen. Neben dem Singkreis Rott, dem Männerdreigesang, dem Kirchenchor und dem Mosaikchor waren da auch die Kinder des Tabaluga-Chores, die ihrem Pfarrer musikalisch Abschied sagen wollten und selbst die Kleinen der Kinderkirche sagten Danke mit einem Tanz.

Seelsorgerisch gut versorgt fühlten sich die Rotter laut Aussage von Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Konrad Erhard in den letzten 15 Jahren durch die Vertreter des Oblaten-Ordens, wovon 13 Jahre Pater Henning in Rott war und nun zweieinhalb Jahre Pater Nordkamp wirkte. „Sie sind ein Pfarrer, der begeistern kann“, so Erhard, der Nordkamp im Namen von Pfarrei und Gemeinde eine handgeschnitzte Heilige Familie überreichte.

„Die wenigsten wussten etwas über den Orden der Oblaten und auch Namibia war uns fremd“, erinnerte Bürgermeister Quirin Krötz, wie in den 15 Jahren durch die Pater, die beide zuvor in Namibia Missionsarbeit leisteten, enge Verbindungen entstanden sind. Voll des Lobes über den engagierten und herzlichen Seelsorger meinte Krötz: „Beinahe wären wir auch noch Fans von Borussia Dortmund geworden.“ Dazu passend überreichten ihm Vertreter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Rott einen Borussia-Schal samt Fußball, den sich Pater Nordkamp gleich begeistert um die Schultern warf. „Ich füge meinem Rosenkranz in Zukunft ein G´setzchen hinzu – Den Du aus dem Paradies vertrieben hast“, so der Pater zum Abschied.

Zur Feier des Tages gab es neben einem großen Pfarrfest eine kleine Ausstellung im Museum über die Oblaten zu sehen. Auf Bildern ist Pater Nordkamp dort auch als jugendlicher Fußballer zu bewundern.

Schongauer Nachrichten

„Wo bleibt mein Herz?“



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